Blaschke, Paul

* 24.05.1885,
Hultschin
† 10.03.1969, St. Augusta-Hospital in
Anholt/ Kreis Borken
Komponist. Priester,
Domkapellmeister in Breslau.
Blaschke, Paul;
Domkapellmeister, Komponist; * 1885, 24.05. Hultschin, Kr.
Ratibor/Oberschlesien; † 1969, 10.03.
Isselburg-Anholt/Kr. Borken; OGT 1965, 29,
Autor: N.N.; OGT 1979, 31, Autor: N.N.; OGT 1985, 105, Autor: Walter, Rudolf.
1898 bis 1905 Schüler des
Breslauer St. Matthias-Gymnasiums und Domsingknabe in Breslau. Nach dem Abitur
von 1905 bis 1909 Studium der Philosophie und Theologie in Breslau, am 17. 7.
1909 Priesterweihe. Am 10. 10. 1909 zum stellvertretenden Domvikar in Breslau
ernannt, wurde er am 27. 9. 1910 Kaplan in Striegau und am 25. 11. 1911 Kaplan
an St. Mauritius in Breslau. Seit Oktober 1914 Militärgeistlicher, seit dem 16.
12. 1918 Domvikar in Breslau. Schon vor dem Ersten Weltkrieg begann Blaschke mit
musikalischen Studien, u. a. erlernte er das Orgelspiel bei Emil Bohn, dem
Organisten der Breslauer Kreuzkirche, nach dem Krieg bei dem Breslauer
Domkapellmeister Siegfried Cichy studierte er Klavier und Komposition und
betrieb Choralstudien, die ihn 1922 zu Pater Dominikus Johner OSB ins Kloster
Beuron führten. Am 15. Mai 1926 wurde er zum Dr. phil. promoviert, nachdem er am
musikwissenschaftlichen Institut der Universität Breslau bei Professor Dr. Max
Schneider eine Dissertation über den Choral in Heinrich Isaaks „Choralis
Constantinus“ angefertigt hatte. Kardinal Bertram ernannte Blaschke nach dem
Tode Siegfried Cichys zum Breslauer Domkapellmeister. Blaschke bekleidete dieses
Amt von der Domkirchweihe 1925 bis Mitte Januar 1945. Er entfaltete rege
Komponistentätigkeit, wurde Lehrer für gregorianischen Gesang am Priesterseminar
in Breslau und Dozent für Kirchenmusik am Institut für Schul- und Kirchenmusik
der Breslauer Universität. Er gilt als letzter deutscher Vertreter der
„Breslauer Schule“. 1946 wurde er aus Schlesien vertrieben, wurde Hilfspriester
und Kirchenchorleiter in der Pfarrei St. Peter/ Oldenburg, wo er bis 1956 blieb.
Anschließend war er bis 1968 Hausgeistlicher in Schloß Darfeld bis 1968 und
danach Hausgeistlicher im St. Augusta-Hospital in Anholt/ Kreis Borken, wo er am
10. 3. 1969 gestorben ist. Lit.: Gröger, J., Köhler, J., Marschall, W.
(Hrsg.): Schlesische Kirche in Lebensbildern/ Paul Blaschke (1885-1969),
Sigmaringen 1992, S. 70-73.
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