Borsig, August
( Johann Carl Friedrich August)

* 23.06.1804,
Breslau
† 6.07.1854, Moabit
Unternehmer, Kaufmann.

Borsig, August, geb. in Breslau 23.06.1804,
t in Berlin 6.07.1854, Bahnbrecher
der deutschen Maschinenindustrie, besonders des Lokomotivenbaus, erster Begründer bedeutender Werke in Obersdllesien. A.D.B.
3,179. O.S. 3, 16.
Erbaute die erste deutsche Lokomotive, gründete 1837 die weltbekannte
Firma August Borsig in Berlin.
war ein deutscher Unternehmer und der
Gründer der
Borsigwerke. Borsig erlernte das Zimmererhandwerk und
besuchte die Königliche Provinzial-Kunst- und Bauschule, danach bis zum
Herbst 1825 das Königliche Gewerbe-Institut in Berlin. Seine praktische
Maschinenbauausbildung erwarb er sich bei der Neuen Berliner
Eisengießerei von Franz Anton Egells. Einer seiner ersten Aufträge war
der Zusammenbau einer Dampfmaschine in Waldenburg in Schlesien. Borsig
führte den Auftrag erfolgreich aus und erwarb sich damit die Anstellung
als Betriebsleiter. 1836 legte Borsig seine Ersparnisse in ein
Grundstück an der Chausseestraße vor dem Oranienburger Tor an und
gründete eine eigene Maschinenbauanstalt. Das Gründungsdatum gilt mit
dem 22.07.1837 der Tag, an dem der erste Guß in der Gießerei gelang. In
der Anfangszeit baute Borsig Dampfmaschinen für den eigenen Bedarf und
Maschinen für andere Unternehmen, daneben Kunst- und Baugußteile, doch
schon bald begann sich der Schwerpunkt auf den Lokomotivbau zu
verlagern. Bis 1843 bestellten die preußischen Bahnen 18
Dampflokomotiven und 1844 stellte Borsig auf der Berliner
Industrieausstellung schon seine 24. Lokomotive aus. Borsigs Unternehmen
vergrößerte sich schnell, da überall in Deutschland neue Schienenwege
verlegt wurden. 1847 wurde mit dem Bau des Eisenwerks Moabit begonnen,
welches 1849 in Betrieb ging und 1850 wurde die Maschinenbauanstalt und
Eisengießerei in der Moabiter Kirchstraße hinzugekauft. Die drei
Berliner Betriebe beschäftigten damit bereits 1800 Arbeiter, womit sein
Unternehmen in der damaligen Zeit als Großunternehmen galt. August
Borsig war ein strenger, aber auch sozialer Unternehmer und gilt als
Mustertypus unternehmerischer Verantwortung. Für seine Arbeiter richtete
er eine Krankenkasse, eine Sterbekasse und eine Sparkasse ein. Es gab
einen Unterrichtsraum, einen Speiseraum und ein Bad mit Schwimmbecken.
Außerdem machte sich Borsig als Mäzen für viele Künstler einen Namen.
Sein Lebenswerk hat die Zeitläufe nicht überstanden, auf dem Gelände der
ehemaligen Borsigwerke befindet sich hinter dem berühmten Borsig-Tor
ganz zeitgemäß ein Einkaufs- und Dienstleistungstentrum. Der
industrielle Restbestand in der Babcock-Borsig AG befindet sich seit
2004 in einem Insolvenzverfahren.
August Borsig bei Wikipedia:
Das Unternehmen Borsig:
Bergmann-Borsig in der DDR:

Berlin – Villa Borsig in Moabit, vor 1867
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Borsig war der Sohn des
Kürassiers und Zimmererpoliers Johann George Borsig. Er erlernte das
Handwerk seines Vaters und besuchte die Königliche Provinzial-Kunst- und
Bauschule, danach bis zum Herbst 1825 das Königliche Gewerbe-Institut in
Berlin.
Seine praktische
Maschinenbauausbildung erwarb er sich bei der Neuen Berliner Eisengießerei
von Franz Anton Egells. Einer seiner ersten Aufträge war der Zusammenbau
einer Dampfmaschine in Waldenburg in Schlesien. Borsig führte den Auftrag
erfolgreich aus und erwarb sich damit die Anstellung als Faktor
(Betriebsleiter) für 8 Jahre. 1828 heiratete er Louise Pahl und bekam ein
Jahr später von ihr seinen einzigen Sohn Albert.
1836 legte Borsig seine
Ersparnisse in ein Grundstück an der Chausseestraße vor dem Oranienburger
Tor an und gründete auf dem seiner alten Firma benachbarten Gelände eine
eigene Maschinenbauanstalt. Das Gründungsdatum wird auf den 22. Juli 1837
festgelegt – dem Tag, an dem der erste Guss in der Gießerei gelang.
In der Anfangszeit baute
Borsig Dampfmaschinen für den eigenen Bedarf und Maschinen für andere
Unternehmen, daneben Kunst- und Baugussteile, doch schon bald begann sich
der Schwerpunkt auf den Lokomotivbau zu verlagern. Bis 1843 bestellten die
preußischen Bahnen 18 Dampflokomotiven und 1844 stellte Borsig auf der
Berliner Industrieausstellung schon seine 24. Lokomotive, die
Beuth aus.
Borsigs Unternehmen
vergrößerte sich schnell, da überall in Deutschland neue Schienenwege
verlegt wurden. 1847 wurde mit dem Bau des Eisenwerks
Moabit begonnen, welches 1849 in Betrieb ging. 1850 wurde die
Maschinenbauanstalt und Eisengießerei in der Moabiter Kirchstraße
hinzugekauft. Die drei Berliner Betriebe beschäftigten bereits 1800 Mann,
was zur damaligen Zeit ein Großunternehmen war.
Borsig hatte sich Ende der
1840er Jahre schon einen Namen gemacht, so dass auch die Wirtschaftskrise
von 1848–1852 dem Unternehmen nicht viel anhaben konnte. Schon 1854 wurde
die 500. Dampflok vom Unternehmen gebaut, anlässlich der Feier hierzu
wurde Borsig zum Geheimen Kommerzienrat ernannt. Borsig zementierte seine
Monopolstellung und baute 1854 67 der 68 neuen preußischen Lokomotiven.
Borsig als Mensch
Mit der steigenden
Auftragszahl vergrößerte sich der Reichtum Borsigs und so wurde schnell
aus dem Breslauer Glücksritter aus eher armen Verhältnissen ein reicher
Unternehmer, der dem Prunk nicht abgeneigt, gleichzeitig aber Mäzen für
viele Künstler war. August Borsig galt als strenger, aber gerechter
Vorgesetzter, der einen unbändigen Tatendrang besaß. Für seine Arbeiter
richtete er eine Krankenkasse, eine Sterbekasse und eine Sparkasse ein. Es
gab einen Unterrichtsraum, einen Speiseraum und ein Bad mit Schwimmbecken.
Schon einige Jahre früher
wurde seine Villa in Berlin-Moabit, die sogenannte Villa Borsig,
fertiggestellt. Mit diesem Prachtbau erfüllte sich Borsig einen Traum.
Allerdings konnte er seinen Reichtum nicht lange genießen. Auf dem
Höhepunkt seiner Macht starb er am 6. Juli 1854.
Nach August Borsig wurde der
Dortmunder Borsigplatz benannt, an dem der Fußballverein Borussia Dortmund
im Jahre 1909 gegründet wurde.
Literatur
-
Rheinmetall-Borsig
Aktiengesellschaft (Hrsg.): Deutscher Maschinenbau 1837-1937 im
Spiegel des Werkes Borsig. Berlin, 1937
-
Galm, Ulla: August
Borsig. Stapp, Berlin 1987, ISBN 3-87776-167-4
-
Kutschik, Dietrich:
Lokomotiven von Borsig: Eine Darstellung der Lokomotivgeschichte der
Firma A. Borsig und der Nachfolgefirmen. Transpress, Verlag für
Verkehrswesen, Berlin 1985
-
Kutschik, Dietrich; Wenzel,
Hansjürgen; Koch, Matthias: Borsig. Lokomotiven für die Welt.
EK Verlag, Freiburg 1986, ISBN 3-882-55111-9
-
Pierson, Kurt: Borsig,
ein Name geht um die Welt: die Geschichte des Hauses Borsig und seiner
Lokomotiven. Rembrandt Verlag Berlin, 1973, ISBN 3-7925-0204-6
Wikipedia
Ehrung (Berlin)
Bahnhof:
Borsigwerke, Reinickendorf
Briefmarke:
Deutsche Post Berlin, Erstausgabetag 25.09.1954 (Mi 125)
Brücke:
Borsigdammbrücke, Reinickendorf
Gedenktafel:
Chausseestraße 1, Mitte
Straßen:
Borsigstraße, Mitte;
Borsigdamm, Reinickendorf;
Borsigstraße, Reinickendorf
Seiner Maschinenfabrik gelang der Bau des Dampfwagens in einer
Vollendung, welche der jungen deutschen Technik zu siegreichem Wettlauf
Vorbild wurde.
28. Festmedaille auf die Fertigstellung der 1000.
Lokomotive der Berliner Maschinenbaufabrik Borsig, 1858
Medailleur:
Friedrich Wilhelm Kullrich (1821-1887)
Hersteller: Berliner Medaillenmünze
L. Ostermann
3,7 cm; Bronze
Inv.-Nr.: N 77/80
Literatur: Sommer,
1986, K 25;
Döry/Kubinszky 80; Tewes 4
Borsig, 'Beschreibung der Lokomotive 'Beuth',1844
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