Reden, Friedrich Wilhelm Graf von
*
23.03.1752, Hameln
† 3.07.1815, Michelsdorf
http://www.geoberg.de/text/mining/05010102.php
Bergbauminister.


Ostdeutsche
Biographie
Friedrich Wilhelm von
Reden wurde als Sohn des Hofrats Johann Ernst Wilhelm
von Reden in Hameln geboren. Der beim Tod des Vaters
knapp 16jährige entschloß sich, im Harz eine Berglehre
zu machen und bezog als 18jähriger die Universität
Göttingen, um Jura und Naturwissenschaften zu studieren.
Im Alter von 21 Jahren legte er sein erstes juristisches
Staatsexamen ab und 1774 das zweite.
Es folgte die übliche Studienreise, die ihn
auch nach England führte, das zur damaligen Zeit progressivste Land im Berg- und
Hüttenwesen. Reden nahm nach seiner Rückkehr eine Stelle als Jurist bei der
Kammer in Hannover an.

Der preußische Bergbauminister Freiherr von
Heinitz erkannte die hohe Begabung seines Neffen und holte ihn nach Preußen.
Durch Kabinettsorder wurde Reden 1778 zum königlich preußischen Kammerherrn und
Oberbergrat ernannt und 1779 zum Direktor des schlesischen Oberbergamtes in
Breslau.
Sofort nach Dienstantritt erarbeitete er
einen umfassenden Plan zur Wiederbelebung des Bergbaus in Schlesien. Er verwies
dabei besonders auf die nicht hinreichend untersuchten, reichen Erzvorkommen in
Oberschlesien sowie Kohlevorkommen in Oberschlesien und im Waldenburger Raum.
Trotz Finanznot genehmigte König Friedrich II. die geforderten Gelder für die
Aufnahme des Tarnowitzer Erzabbaus, für Schwefel- und Vitriolwerke im
Riesengebirge, für den Zinn-, Kupfer- und Goldabbau, für die königlichen
Eisenhütten Malapane und Kreuzburg und für die Gewinnung und Ansiedlung fremder
Berg- und Hüttenleute, denn es herrschte in Schlesien, besonders in
Oberschlesien, ein ausgesprochener Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.
Reden beharrte auf der Schaffung von
Staatsbetrieben, die mit staatlicher Anschubfinanzierung in der Lage waren,
Preußen mit guten und benötigten Produkten zu versorgen und von teuren Einfuhren
unabhängig zu machen. Der Gewinn floß nicht nach kameralistischem System in den
Staatshaushalt, sondern blieb im Eigenbetrieb, damit die erwirtschafteten Mittel
für den weiteren Aufbau des schlesischen Bergbaus, für neue Technologien, die
Anwerbung und Ausbildung von Fachkräften und die soziale Sicherung der Bergleute
und ihrer Familien bereitstanden.
Der Schwerpunkt dieser Entwicklungspolitik
lag in Oberschlesien. Reden erreicht nicht nur eine Produktionssteigerung,
sondern vor allem eine Verbesserung der Produkte. Er sah im Eisen den Werkstoff
der Zukunft. In Malapane wurden nicht nur bessere Gewehre und Kugeln gegossen,
sondern auch Gegenstände für den täglichen Gebrauch und 1794 die erste
gußeiserne Brücke.
In Tarnowitz wurde die
Friedrich-Wilhelm-Grube errichtet und der Gotthelfstollen herangetrieben. Reden
stieß, wie er berechnet hatte, auf reiche Erzvorkommen. 1786 gründete er die
Friedrichshütte in Tarnowitz, um das gewonnene Erz zu verhütten. Um die
technischen Schwierigkeiten – vor allem die enormen Wasserzuflüsse – zu
überwinden, suchte Reden nach neuen Technologien. Er ließ in England eine
Dampfmaschine kaufen, die 1788 erfolgreich ihren Betrieb aufnahm und bald
Besucher aus aller Welt anzog, 1790 auch Johann Wolfgang von Goethe.
Um Brennstoff für Maschinen zu erhalten und
die Bevölkerung mit billigem Brennmaterial zu versorgen, förderte er den
Steinkohlenbergbau. Er ließ Probebohrungen machen und entdeckte bei Zabrze
mächtige Steinkohlenflöze. Nach Aufstellen einer Dampfmaschine konnte 1791 der
Betrieb in der Königsgrube aufgenommen werden. Zum Transport
der Kohle wurden der Zabrzer Kanal
und der schiffbare „Erbstollen“ angelegt.
Nach Fertigstellung des Klodnitzkanals begann
Reden mit dem Bau der Gleiwitzer Eisengießerei. Das Anblasen des ersten
Kokshochofens auf dem Kontinent leitete 1796 die glanzvolle Geschichte dieser
Hütte ein. Er forcierte die Herstellung von Maschinen und holte den Schotten
Bailton und Friedrich Wilhelm Holzhausen, der zum überragenden Meister des
Dampfmaschinenbaus wurde, nach Gleiwitz. Von 1802 bis 1827 entstanden über 50
Dampfmaschinen bester Qualität. In den Kunstwerkstätten der Gießerei ließ er die
Gußtechnik so verfeinern, daß ein Kunstgewerbe kreiert wurde, das zum
Interessantesten zählt, was das 19. Jahrhundert hervorgebracht hat: den
Eisenkunstguß, der zu einem bedeutenden Exportartikel wurde und noch heute auf
dem Kunstmarkt hoch gehandelt wird. Reden führte einen auf Schienen laufenden
Wagen ein, ließ schiffbare Stollen erbauen, so den Fuchsstollen bei Altwasser,
der – 1794 eröffnet – bald zu einer touristischen Attraktion für das
Riesengebirge und das nahe gelegene Bad Salzbrunn wurde.
Reden war nicht nur ein kompetenter
Verwaltungsmann, sondern darüber hinaus ein äußerst begabter Geologe und ein
Bergbautechniker hohen Ranges. Unermüdlich bereiste er die Unternehmen und
scheute sich nicht, alle Arbeiten unter Tage zu leiten und zu überwachen,
Baupläne für neue Hütten, Hochöfen, Verwaltungsgebäude und Arbeitersiedlungen zu
entwerfen, Schmelzversuche vorzunehmen, seine Mitarbeiter zum Bau neuer
Maschinen zu veranlassen und für eine gute Ausbildung von Nachwuchskräften zu
sorgen. Er bürdete sich eine riesige Arbeitslast auf, getragen von großem
Pflichtbewußtsein, obwohl er zeitlebens unter gesundheitlichen Problemen litt.
Friedrich Wilhelm von Reden wurde 1786 „in
Anerkennung seiner Verdienste um den schlesischen Bergbau“ zum Grafen erhoben
und nach seiner England-Reise (1789/90) immer häufiger nach Berlin gerufen, um
Minister von Heinitz zu entlasten. Im Jahr 1800 erhielt er ein „Commissorium
generale“, das ihm fast alle Befugnisse eines Ministers zubilligte. Nach dem Tod
von Minister Heinitz (1802) trat Graf von Reden als Staatsminister die Nachfolge
an.
1802 heiratete er Friederike Juliane von
Riedesel, die später für die gelungene Ansiedlung der Zillertaler und die
Errichtung der Kirche Wang verantwortlich wurde.
Als 1806 die napoleonischen Truppen Berlin
besetzten, floh Reden nicht, sondern versuchte durch Zusammenarbeit mit der
Besatzungsmacht, den Betrieb in den Bergwerken, Hütten und Salinen im
preußischen Königreich aufrecht zu erhalten. 1807 wurde er aufgrund einer
erzwungenen Vereidigung durch die Besatzungsmacht entlassen.
Graf von Reden zog sich auf sein Gut Buchwald
im Hirschberger Tal zurück, spielte in engem Kontakt mit von Hardenberg und vom
Stein als graue Eminenz bei den Befreiungskriegen eine nicht zu unterschätzende
Rolle. 1810 verlieh ihm der König in Anerkennung seiner Verdienste den Roten
Adler-Orden. Aber sein Gesundheitszustand verschlechterte sich. Er starb am 3.
Juli 1815. Nach seinem Willen wurde er in der Abtei in Buchwald beigesetzt.
Zu seinem 100. Geburtstag errichtete man ihm
auf dem Redenberg in Königshütte ein Denkmal, das von König Friedrich Wilhelm
IV. persönlich einweiht wurde.
Friedrich Wilhelm von Reden war noch ein
Vertreter des Ancien Régime, stellte die Monarchie nie in Frage, diente
gewissenhaft unter drei preußischen Königen. Andererseits war er ein moderner
Mensch, befürwortete alle technischen Neuerungen, hob durch moderne
Produktionsmethoden den Lebensstandard des Volkes und führte neue
Wirtschaftsmethoden ein. Er schuf das oberschlesische Montanrevier. Er machte
seinen Herrensitz mit einem englischen Park zu einer Sehenswürdigkeit und
Attraktion in Schlesien. In seinem persönlichen Auftreten war er bescheiden.
Obwohl er oft zu Gast bei Hofe und mit fast allen preußischen Ministern
befreundet war, suchte er den Umgang mit Wissenschaftlern, Philosophen, Dichtern
und Künstlern. Er war in vieler Hinsicht genial. Goethe soll von ihm gesagt
haben: „Ich habe ihn nicht nur gekannt – ich habe ihn geschätzt, geliebt ...
welche Anmut und Würde ..., ausgebildet zu einer seltenen Größe.“
Lit.: Ausführliche Literaturangaben
bei P.A. Galbas: Friedrich Wilhelm Graf von Reden, in: Edgar Kalthoff (Hg.):
Niedersächsische Lebensbilder, Hildesheim 1971. – Konrad Fuchs: Friedrich
Wilhelm Graf von Reden (1752–1815), in: Josef Joachim Menzel/Ludwig Petry (Hg.):
Schlesische Lebensbilder, Bd. 6, Schlesier des 15.–20. Jahrhunderts, Sigmaringen
1990. – Idis B. Hartmann: Die Besitzer von Buchwald, in: Das Tal der Schlösser
und Gärten. Das Hirschberger Tal
in Schlesien, ein gemeinsames Kulturerbe, Jelena Gora 2001. – Dies.:
Friedrich Wilhelm von Reden und die Inszenierung dese Fuchsstollens, in: Der
Anschnitt, 2–4/2002.
Bild: Anonymer Stich um 1790.
_______________________________________________________________
Eine Ausstellung der Stiftung
Schlesien, Hannover
„Schlesisches
Eisen - Zum 250. Geburtstag von
Friedrich Wilhelm Graf von Reden“
wurde am 14. Juli (bis 8 September
2002)
im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen,
Bahnhof Str. 62 eröffnet.
Die blühenden 25 Jahre in Schlesien
von Graf von Reden waren auch die blühendsten Zeiten
des Landes Oberschlesien. Reden schuf die Industriebasis
der Region nicht nur im Bergbau und Hüttenfache, er
sorgte für die Infrastruktur, indem er die
Transportwege verbesserte, Wasserkanäle entwickelt,
Bergarbeitersiedlungen bauen ließ, sich um die
allgemeine Schulbildung und den bergmännischen
Nachwuchs kümmerte. Sein geologischer Spürsinn ließ
ihn neue Lagerstätten finden, und seine
naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnisse
erlaubten ihm, sie zu erschließen. Er führte
technische Neuerungen ein, z.B. die Gewinnung von Stahl
mit Hilfe von Koks - seit 1789 oder 1788 eine englische
Dampfmaschine zur Wasserhaltung im Bergbau (Tarnowitz),
die dann in Schlesien nachgebaut wurde. 1786 wurde Reden
in Anerkennung seiner Verdienste um den schlesischen
Bergbau in den Grafenstand erhoben.

von links:
Dr. Idis Hartmann, Roland von Reden,
Dr. hc Eckart von Reden, Ulf von Reden, Peter Karl
Sczepanek
Was kann man über einen
Bergbauminister, der vor 250 Jahren lebte, ausstellen?
Schlesisches Eisen wird präsentiert. Nicht etwa
Eisenbahnschienen, sondern jene Kostbarkeiten von
filigraner Anmut, die auf Initiative von Graf Friedrich
Wilhelm von Reden in Gleiwitz gegossen wurden, Stücke
der Eisenkunstgusssammlung der Stiftung Schlesien.
Eine erlesene Auswahl an Eisenguss
-Medaillen ist zu bewundern, auf denen berühmte
Zeitgenossen dargestellt sind wie Königin Luise oder
Feldmarschall von Blücher. Von Graf Friedrich Wilhelm
von Reden ist eine Eiskunstguss Medaille zu sehen samt
der von dem berühmten Medailleur Posch angefertigte
Ausformung in Bisquitporzellan.
Der Eisenkunstguss war eine kostengünstige
Methode sowohl zeitgenossische Kunst wie auch bekannte
Kunstwerke der Vergangenheit zu reproduzieren. So findet
man die berühmte Warwickvase, das Abendmahl von
Leonardo da Vinci, das Blücherdenkmal nach Daniel Rauch
und das Redendenkmal nach Theodor Kalide sowie
Statuetten von König Friedrich II. und von Napoleon.

Christine Czaja
- Peter K. Sczepanek - Eckart von Reden
Graf Friedrich Wilhelm von Reden sind
diese Kunstwerke zu verdanken. Er schuf die technischen
Voraussetzungen mit der Gründung der Gleiwitzer
Eisengießerei und der Angliederung einer
Kunstwerkstatt, den Einsatz von Dampfmaschinen im
Bergbau, was selbst Goethe zu einem Besuch von Tarnowitz
veranlasste, und durch das Anblasen des ersten
Kokshochofens auf dem Kontinent. In 20 Jahren schuf er,
unterstützt von Minister Friedrich Anton von Heinitz
aus einem dahindümpelnden Bergbau in Schlesien die
progressivste Montanregion nicht nur Preußens, sondern
des Kontinents.
Seine wichtigsten Wirkungsstätten
lagen in Oberschlesien, wo er nicht nur vorbildliche
Gruben, schiffbare Stollen. Kanäle und Eisenhütten
errichtete, sondern mit Malapane, Tarnowitz, Gleiwitz
und Königshütte den Industriebau revolutionierte,
indem sich technische Nutzbarkeit mit ästhetischer
Gestaltung trafen.
Zu Redens 100. Geburtstag enthüllte
König Friedrich Wilhelm IV, das Reden-Denkmal auf dem
Redenberg in Königshütte, das im 20. Jahrhundert
mehrmals gestürzt und wieder aufgerichtet wurde. Den
zeitgenössischen, verkleinerten Nachguss des Denkmals
stellte die Familie von Reden, die großen Anteil an der
Ausstellung nahm, als Leihgabe zur Verfügung. In diesem
Jahrhundert entstand ein Gemälde, zu dem einer der
wenigen Stiche, die von dem großen Grafen Friedrich
Wilhelm von Reden vorhanden sind, als Vorbild diente.
Auch dieses Porträt, eine Leihgabe des Bochumer
Bergbaumuseums, ist in dieser interessanten Ausstellung
zu sehen.
Im 19. Jh. oberschlesischen
Eisenkunstguss bildete sich eine Gruppe von jungen Künstlern,
die, aus Bergmannsfamilien stammend, sich dem
Eisenkunstguss widmeten. Zu nennen ist der Modelleur
Friedrich Ludwig Beyerhaus. Er hat neben der eigenen künstlerischen
Produktion noch das Verdienst, diese Garde junger Künstler
für die Gleiwitzer Hütte herangebildet zu haben, die
die hohe Qualität der Eisennachgüsse erst ermöglichte.
Zu ihnen gehörte der 1801 in Königshütte
geborene Erdmann Theodor Kalide. Der wachende Löwe
zierte nicht nur den Mariannenfelsen bei Fischbach im
Großformat, stand nicht nur im Königlich Geologischen
Institut in Berlin, sondern ist auch auf
Briefbeschwerern im Kleinformat zu finden.
Auch Karl Eduard August Kiss gehörte
zu den Schülern Beyerhaus´. 1802 in Paprotzan bei Pleß
in Oberschlesien geboren, erhielt er ab 1824 Modellaufträge
von der Gleiwitzer Hütte und profilierte sich mit einer
65 cm hohen Nachformung von Schlüters Reiterstandbild
des Großen Kurfürsten (Gleiwitzer Kunstguss-Museum,
Ostdeutsche Galerie Regensburg). Seine Statuette
Friedrichs des Großen gehört wohl zu den Stücken, die
die größte Verbreitung fanden. Die Statuette
Napoleons, auch in großer Stückzahl in Gleiwitz
gegossen, wird einmal Kiss, einmal seinem Landsmann und
Lehrer in Gleiwitz W. A. Stilarsky zugeschrieben.
Der Tichauer Bildhauer, August
Dyrda - schuf in den Jahren 2001-2002 ein Werk -
ein Denkmal - „Friedrich Graf von Reden“ nach
dem oberschlesischen Bildhauer Theodor Kalide
(1801-1863) von 3 Metern Höhe, dessen Reden-Denkmal am 6.Sept
in Königshütte O/S schon zum dritten Mal in der
Geschichte Oberschlesiens enthüllt wird.
Friedrich Wilhelm Graf von Reden,
Dem Begründer des schlesischen Bergbaus
die dankbaren Gruben- und Hütten-Gewerke und
Knappschaften Schlesiens
1852.
Friedrich Wilhelm Graf von Reden,
*. 23.3.1752,
†
3.7.1815
Die Rückseite:
Mi³oœnicy Miasta Chorzów po
zniszczeniach zrekonstruowali pomnik wielkiego cz³owieka,
twórcy przemys³u XVIII i XIX wieku na Œl¹sku,
oddaj¹c tym czeœæ Fryderykowi Wilhelmowi Hrabiemu
von Reden. Mi³oœnicy Chorzowa - 6.9.2002 - Chorzów
Die Chorzow-Stadtfreunde, nach
der Zerstörung, haben das Denkmal rekonstruiert, von
großem Mensch, dem Gründer in XVIII und XIX Jh. der
schlesischen Industrie, und ihm die Ehre geben
wollten, dem Friedrich Willhelm Graf von Reden. Die
Stadtfreunde 6.9.2002 - Chorzow
Friedrich Graf von Reden - www.August-Kiss.de/Redendenkmal/redendenkmal.html,
auch auf Seiten von www.Slonsk.com
Peter Karl Sczepanek
Alle Exponate stammen aus
Eisenkunstguss - Museum Hirzenhain (HE) und Buderus Guss
GmbH
Zwischen 1813 bis 1815 wurden
über acht Tausend Eiserne Kreuze für die
Helden des Napoleonischen Krieges in der
Gleiwitzer Eisenhütte gegossen.
Das Eiserne Kreuz wurde von
Friedrich L. Beyerhaus (Gleiwitz) nach Karl F.
Schinkel geschaffen.




Flußgötterteller mit Standfuß nach K.
F.Schinkel
Frank Eberhardt
Ein Eid brachte ihn zu Fall
Minister Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752–1815)
Es war ein langer Weg, der Friedrich Wilhelm von Reden in eine der höchsten
Funktionen des preußischen Staates führte. Die Zeit seines Wirkens als
preußischer Staatsminister war dagegen sehr kurz und der Abstieg steil.
Erst nach seinem Tode wurde er wieder gewürdigt. An der Enthüllung
eines Denkmals für ihn nahm sogar König Friedrich Wilhelm IV.
(1795–1861, König von 1840–1858) teil, und 1935 stiftete die
Gesellschaft Deutscher Metall-Hütten- und Bergleute eine Reden-Plakette
für Studierende mit ausgezeichnetem Prüfungsergebnis.
Friedrich Wilhelm von Reden wurde am 23. März
1752 in Hameln geboren. Sein Onkel Claus von Reden verwaltete als
Berghauptmann die zum Kurfürstentum Hannover gehörenden Bergwerke des
Oberharzes. Unter seinem Einfluss wurde das Interesse des jungen Mannes
für das Bergwerks und Hüttenwesen frühzeitig geweckt, und so unterzog
er sich ab seinem 16. Lebensjahr einer Ausbildung im Bergbau.
Den Eifer und die Disziplin schon während seiner Ausbildung zeigt
folgende Beschreibung:
Mit seinem sechzehnten Lebensjahre kam
er nach Klausthal zu seinem Onkel, und lernte bei ihm den
Bergmannsberuf. Es scheint, dass der schlanke, etwas zarte Jüngling,
dem von früh an neben einer tiefen echten Frömmigkeit und neben unermüdlichem
Wissensdrang eine
peinliche Genauigkeit und Ordnungsliebe,
sowie ein strenges Pflichtgefühl auszeichneten, hierbei sich überanstrengte
und den Grund zu körperlicher Schwäche und Kränklichkeit, die ihn
Zeit seines Lebens nicht mehr verlassen sollte, legte, wie er auch schon
als dreijähriger Knabe infolge eines Unfalls die Sehkraft auf dem
rechten Auge stark eingebüßt hatte. Denn jeden Nachmittag 5 Uhr zog
der Jüngling wohlgemut nach dem benachbarten Zellerfeld, und kein
Wetter, keine Jahreszeit und kein Vergnügen im geselligen Hause der
Verwandten konnte ihn von seiner Pflicht abhalten. Dort übte er sich
zunächst eine Stunde lang oder mehr zu seinem Vergnügen im
Billardspielen, worin er eine große Geschicklichkeit erlangte, dann
wurde um 8 Uhr nach gesprochenem Gebet in den tiefen Stollen gefahren
und 2 Stunden gearbeitet, bis es wieder nach Hause ging, so dass er vor
Mitternacht fast nie zur Ruhe kam. Schon 6 Uhr früh ließ er sich
wieder wecken, weil er zu dieser frühen Stunde bereits geometrischen
und chemischen Unterricht nehmen musste, darauf wurde ohne Unterbrechung
bis 12 Uhr mittags studiert. Dann stieg Reden zu Pferde, durchstreifte
die Umgegend, besuchte die Werke und arbeitete nachmittags im Bureau des
Onkels. So trieb er es zwei Jahre lang, bis er im achtzehnten Lebensjahr
auf die Universität Göttingen ging und dort eifrig den Studien oblag.
Mit 21 Jahren bezog er noch auf 1/2 Jahr die Universität Halle, um hier
seine rechtswissenschaftlichen Studien zu ergänzen.1)
Die Ausbildung schloss Reden mit dem
Staatsexamen für höhere Verwaltungsbeamte ab. Anschließend ging er
zwei Jahre auf Reisen und besuchte Holland, Belgien, Frankreich und
England. Dort lernte er die Nutzung von Steinkohle anstelle von Holz als
Heizmaterial für die Roh- und Schmiedeeisenerzeugung kennen. Außerdem
machte er sich mit den neuen Dampfmaschinen vertraut. Dieser Aufenthalt
vermittelte ihm die Überzeugung, dass Steinkohle als Brennmaterial in
Verbindung mit der Dampfmaschine die Grundlage für die industrielle
Entwicklung auch in Deutschland sein könnte.
Schlesien und die Wiederbelebung des daniederliegenden Bergbaus
1776 war in Preußen Friedrich Anton von Heinitz (1725–1802) als
Bergwerksminister berufen worden (BM 6/98). Dieser holte ein Jahr später
den 25jährigen Reden ins Bergwerksdepartement nach Berlin und schickte
ihn zuerst für ein Jahr an die Bergakademie nach Freiberg in Sachsen.
Anschließend wurde Reden 1778 zum Oberbergrat ernannt. Eine wichtige
Entscheidung für sein Leben erfolgte im Jahre 1779. Reden durfte den
Minister auf dessen Dienstreise nach Schlesien begleiten. Zweck der
Reise war die Klärung der Möglichkeiten zur Wiederbelebung des
daniederliegenden schlesischen Bergbaus. Im Ergebnis wurden König
Friedrich II. (1712–1786, König ab 1740)
Vorschläge zur besseren Organisation der schlesischen Bergbehörden und
zu einer Neuaufnahme des dortigen Bergbaus unterbreitet. Diese
Entscheidung konnte nur der König treffen, da Bergwerke und Hütten der
Krone gehörten. Reden wurde kommissarisch als Direktor des schlesischen
Oberbergamtes in Breslau eingesetzt, um die erforderlichen Maßnahmen
durchzusetzen. Auf seine Forderung hin wurde sogar das staatliche Hüttenwesen
dem Oberbergamt unterstellt. Damit übernahm Reden die Aufsicht über
alle Bergwerke und Hütten Schlesiens und behielt sie 23 Jahre bis zu
seiner Berufung nach Berlin.
Reden begann zuerst mit dem Aufbau einer
straffen Organisation der ihm unterstellten Behörden. Anschließend
widmete er sein Hauptaugenmerk der Verbesserung der Organisation und
Technik der wenigen vorhandenen Betriebe. Außerdem bereiste er die
gesamte Provinz, um sich zu informieren und Vorschläge zu machen, wo
und wie neuer Bergbau ins Leben gerufen werden könnte. Doch überall
gab es große Schwierigkeiten. Für die neu zu erschließenden Gruben
und den Aufbau von Hütten fehlten Fachkräfte, und es erschien äußerst
schwierig, die heimatverbundenen deutschen Bergleute insbesondere aus
dem Mansfeldischen nach Schlesien zu holen.
Vom Nutzen der Steinkohle als effektive
Energiequelle
Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es Reden, schon 1784 in Tarnowitz
(Tarnowskie Gori) den alten Bleierzbergbau wieder aufzunehmen. Die
finanziellen Mittel wurden mit großer Mühe von dem in Gelddingen
bekanntlich ziemlich knauserigen König erlangt, indem ihm die
Neubelebung des oberschlesischen Bleibergbaus in Aussicht gestellt
wurde. Der König hatte sich des öfteren beklagt, dass für Blei,
welches in seinen Provinzen nirgends gefördert wurde, jährlich
ansehnliche Summen außer Landes gingen. Als 1786 auch eine neue Bleihütte
in Betrieb genommen werden konnte, wurde Preußen frei vom Import dieses
Metalls.
Neben dem Erzbergbau förderte Reden den
Steinkohlebergbau. Seine in England erlangten Kenntnisse über die
Verwendung von Steinkohle als Heizmaterial nutzte er konsequent. Er
setzte die Verwendung dieser Energiequelle nicht nur in dem ihm
unterstellten Bergbau und den Hütten durch, sondern versuchte, sie auch
in der privaten Industrie einzuführen. Das war sehr schwierig, da es in
Schlesien ausgedehnte Forsten gab, deren Holz wegen fehlender Abfuhrwege
kaum genutzt werden konnte und deshalb äußerst billig war. Reden gewährte
für den Umbau der Feuerungsanlagen staatliche Fördermittel, er bot
Zeichnungen für den Umbau der Anlagen an und ließ die Transportwege
für die Anfahrt der Kohle verbessern. Auch
die Versorgung von Berlin und Breslau mit schlesischer Steinkohle
regelte er, indem er die Schiff-Fahrt auf der Oder verbesserte und
Zwischenlager einrichten ließ. Weiterhin wurden auf seine Anregung Kanäle
zum Transport von Kohle und anderen Bergbauprodukten gebaut.
Diese Erfolge, die sich für den Staat
auch finanziell auswirkten, sicherten Reden die Anerkennung des
Landesherrn. Anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten für König
Friedrich Wilhelm II. (1744–1797, König ab 1786) im Oktober 1786
wurde er für seine Verdienste in den Grafenstand erhoben und zum
Geheimen Oberfinanzrat ernannt.
Die »Feuermaschine« wurde auch von Goethe besichtigt
1786 setzte Reden die Bestellung einer Dampfmaschine in England
durch, indem er begründete, dass die Wasserhaltung (das Abpumpen der in
tiefgelegenen Grubenbauen zufließenden Wässer) mit »Roßkräften« 14
000 Taler, mittels Dampfkraft aber nur 3 700 Taler kosten würde. Diese
1787 in Tarnowitz eingesetzte Dampfmaschine war die erste in Preußen
– neben einer etwas früher in Berlin gebauten, aber sehr reparaturanfälligen
Maschine für den Mansfelder Bergbau, die seit 1783 bei Hettstedt im
Einsatz war –, die dauerhaft arbeitete. Der Ruf der schlesischen
Bergwerke, vor allem das neue
Schauspiel einer erfolgreich arbeitenden »Feuermaschine«,
wie man damals sagte, führte zahlreiche Besucher in die sonst so
entlegene Gegend. 1788 wollte Friedrich Wilhelm II. die Dampfmaschine
sehen, und 1790 zeigte Reden die Anlage dem Weimarer Herzog Karl August
und Goethe und begleitete beide auf einem Ausflug nach Krakau und
Wieliczka. Goethe schreibt in einem Brief an Herder, dass sie an Reden
»einen sehr guten Gesellschafter gehabt« hätten.
Seinen größten Erfolg hatte Reden mit
dem Aufbau der oberschlesischen Eisenindustrie. 1789 weilte er fast ein
Jahr in England und machte sich mit den Fortschritten des Hüttenwesens
und Maschinenbaus vertraut. Nach erfolgreichen Versuchen mit der
Verkokung von Steinkohle gründete er die Gleiwitzer Hütte mit
Kokshochofenbetrieb, deren Bau er persönlich leitete. 1796 wurde dort
der erste Kokshochofen auf dem europäischen Kontinent angeblasen.
Weiterhin entstanden eine Gießerei, ein Draht- und Walzwerk und ein
Blechhammer. Außerdem entstand eine größere Reparaturwerkstatt, die
sich bald zu einer mustergültigen Maschinenfabrik entwickelte. So
konnte zunächst in Tarnowitz und seit 1794 auch in Gleiwitz begonnen
werden, Dampfmaschinen zu bauen. Es entstanden nicht nur Dampfmaschinen
für die Wasserhaltung und die Förderung der Erze und des Abraums,
sondern auch zum Antrieb von Hochofengebläsen und vereinzelt sogar
solche für die
verarbeitende Industrie (siehe BM 4/98). Auf
Grund seiner positiven Erfahrungen ließ Reden eine zweite Eisenhütte
mit drei Kokshochöfen errichten, die 1802 in Betrieb genommen wurde.
Sie war die erste Hütte, die als Betriebskraft Dampf anstelle
Wasserkraft verwendete.
Als Minister auch zuständig für die Berliner Eisengießerei
Seit 1790 musste Reden zusätzliche Aufgaben wahrnehmen, die außerhalb
Schlesiens lagen. 1795 erfolgte seine Ernennung zum Berghauptmann und
1802, nach dem Tode seines Gönners und Förderers von Heinitz, wurde
Reden als Oberberghauptmann und Leiter des Bergwerks- und Hüttendepartements
nach Berlin berufen. Dem folgte ein Jahr später seine Ernennung als
Bergwerksminister und 1804 als »Wirklicher Geheimer Staatsminister«.
Obwohl Reden als Minister weiterhin sehr
auf den weiteren Ausbau der schlesischen Berg- und Hüttenwerke achtete,
musste er jetzt sein Augenmerk allen preußischen Provinzen widmen und
natürlich auch Berlin. Schon 1805 nahm in der Invalidenstraße (Mitte)
an der Panke die Königliche Eisengießerei ihre Produktion auf. Da sie
als Ableger der Königlichen Eisenhüttenwerke in Schlesien gedacht war,
kam in Berlin nur bereits geschmolzenes Roheisen zur Verarbeitung. Damit
war der Grundzug der
Berliner Eisenindustrie vorgegeben, sie wurde
zur Keimzelle des Maschinenbaus der Stadt. Reden sorgte auch für die
erforderliche Infrastruktur beim Rüdersdorfer Kalkabbau. Er ließ einen
Stichkanal vom Kalksee zu den Rüdersdorfer Kalkbrüchen bauen, der im
Januar 1806 eröffnet wurde. Diesen nach ihm benannten Reden-Kanal kann
man im Museumspark Rüdersdorf heute noch sehen, allerdings wird er
nicht mehr für den Transport des Kalkes benötigt.
Der dem Feind geleistete Eid und die Entlassung
Als nach der Niederlage des preußischen Heeres Napoleon in Berlin
einzog, glaubte Reden, dem Staat am besten zu dienen, wenn er im Amt
bleibt, um eine Desorganisation und Ausplünderung der Bergwerke und Hütten
zu verhindern. Er musste jedoch eine eidliche Verpflichtung für die
inzwischen eingerichtete französische Verwaltung abgeben. Anfangs
verweigerte er den Eid, gab aber dann Überlegungen nach, dass seine
Weigerung dem König und dem Staat Schaden bringen könnte. Am 9.
November 1806 gab Reden die verlangte Verpflichtung ab.
Wie Friedrich Wilhelm III. (1770–1840, König
ab 1797) über die Ablegung dieses Eides dachte, verkündete er am 17.
Dezember 1806. Er fand jede dem Feinde geleistete Eidespflicht mit der
Dienst- und Untertanen- pflicht ihm gegenüber unvereinbar. Die
Gewalt des Feindes kann ihre Ausübung (der Verwaltung) auf eine Zeit
lang hemmen, aber diese Gewalt durch Übernahme einer moralischen
Verpflichtung zu verstärken, ist gegen alle Grundsätze der Moral und
des Völkerrechts. Niemand kann durch irgend eine Gewalt zu einem Eide
gegen sein Gewissen genötigt werden.2)
Kurz nach Abschluss des Tilsiter
Friedensvertrages vom 9. Juli 1807 entließ der König fast alle
Minister. Das Entlassungsschreiben für Reden hat folgenden Wortlaut:
An den StM (Staatsminister) Grafen von
Reden.
Der durch den Frieden von Tilsit beendigte
unglückliche Krieg und dessen Folgen machen eine mit der höchstmöglichsten
Sparsamkeit verbundene Vereinfachung in der Einrichtung der Regierung
und Verwaltung des Staats zur unerlässlichen Pflicht. In dieser
Hinsicht kann auch das Berg- und Hütten-Wesen, die
Salinen-Administration die bloß auf Colberg sich einschränkt und die
Torf-Administration kein abgesondertes Ministerial-Departement mehr
bilden; sondern es müssen diese Geschäfte, bey der vorzunehmenden
Reorganisation des Staats mit anderen Verwaltungs-Zweigen verbunden
werden. Dadurch werde ich in die Notwendigkeit versetzt Euch des
Dienstes zu entlassen. Ich erkenne Eure Verdienste um diese sonst so
wichtige Parthien deren Flor Ihr schon unter Eurem Vorgänger mit befördert
habt. Ich werde sie allezeit zu schätzen wissen so wie Ich Mich gegen Euch selbst
jederzeit erweisen werde als Euer W. R. (Wilhelm Rex) 3)
Kein Wort davon, dass der Minister dem
Feind einen Eid geschworen hatte. Die Gunst des Königs war allerdings
nicht allzu groß, da die Minister ohne Pension entlassen wurden. Die
Mitarbeiter des Berliner Bergwerks- und Hüttendepartements und
insbesondere die ehemaligen Kollegen in Schlesien setzten sich für
ihren Minister ein. Das ausführliche, zwölf Seiten umfassende Papier
schildert nicht nur die Verdienste Redens für den schlesischen Bergbau,
sondern geht auch auf die Zeit der französischen Besetzung ein: Auch
in dieser letzten, traurigen Periode hat unser hochverehrter Chef das
Berg- und Hütten-Wesen, so gut es die gebieterischen Umstände möglich
machten, aufrecht zu erhalten gewusst. Er wirkte bei der französischen
Behörde ein auch durch die Zeitungen öffentlich bekannt gemachte Arreté
(Verordnung) aus, von der wir mit Wahrheit bekennen müssen, dass nur
durch dasselbe der gänzliche Verfall des Bergbaus und Hütten-Betriebes
abgewendet ist ... Das Berg- und Hütten-Wesen hat gelitten, allein es
ist nicht zu Grunde gerichtet, und das hat der Staat Ihm vorzüglich zu
danken.4)
Doch die Entlassung wurde nicht rückgängig
gemacht. Graf Reden zog sich auf sein Schloss Buchwald im Riesengebirge
zurück. Als später der König die Beweggründe Redens für den Eid auf
Napoleon näher kennenlernte, verlieh er ihm unter Anerkennung
seiner hervorragenden
Verdienste um das preußische Berg- und Hüttenwesen am 8. November 1810 den
Roten Adlerorden. Eine Verwendung im Staatsdienst fand jedoch nicht wieder
statt.
In seinen letzten Lebensjahren war Reden häufig
krank, er starb am 3. Juli 1815. Unter großem bergmännischen Prunk
wurde er im Park seines Gutes beigesetzt. Jahrzehnte nach seinem Tode
wurde auf einem nach ihm benannten Hügel bei Königshütte (Chorzow)
ein Denkmal errichtet, das ihn in Bergmannstracht darstellte. Der Sockel
trug die Inschrift: »Dem Begründer des schlesischen Bergbaues. Die
dankbaren Gruben- und Hütten-Gewerke und die Knappschaften Schlesiens.
1852.« Der Enthüllung dieses Denkmals wohnte auch Friedrich Wilhelm
IV. bei. Das Denkmal existiert nicht mehr.
Goethe schrieb zwei Jahre nach Redens Tod
über ihn:
Ich habe ihn nicht nur gekannt, ich
habe ihn geschätzt, geliebt und die herrlichsten Tage und Nächte an
seiner Seite verlebt, denn wir sind zusammen gereist, und doch vermag
ich nicht, ihn als Bild zu gestalten, noch mit wenigen Worten zu sagen,
wie er eigentlich war, auf welche Weise er sich im Leben bewegte, welche
Anmut und Würde ihn umkleidet hat, denn das war eben das Ausgezeichnete
bei ihm, dass keine Eigenschaft hervorstechender schien als die anderen,
sondern alle sich im gleichen Grade in ihm entwickelt und ausgebildet
hatten zu einer seltenen Größe.5)
Quellen:
1 Konrad Wutke, Aus der Vergangenheit des
Schlesischen Berg- und Hüttenlebens. Bd. 5 der Festschrift zum XII.
Allgemeinen Deutschen Bergmannstage, Breslau 1913, S. 95/96
2 Ebenda, S. 361
3 Geheimes Staatsarchiv Preußischer
Kulturbesitz (künftig GStA PK), I. HA, Rep. 93 B, Nr. 126, Bl. 179
4 GStA PK, I. HA, Rep. 89, Nr. 28296, Bl. 3
ff.
5 Konrad Wutke, a. a. O., S. 613
Bildqelle:
Stadtmuseum Berlin http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt99/9907pora.htm
Aktuelles:
Polnische Nationalisten protestieren gegen ein deutsches
Denkmal.
Die größte Tageszeitung Polens, die in
Warschau erscheinende „Gazeta Wyborcza" berichtete: „In Chorzow (Königshütte)
ist ein Denkmal enthüllt worden, das dem deutschen Industriellen Friedrich
Wilhelm von Reden gewidmet ist, der sich in der Vergangenheit um Oberschlesien
verdient gemacht hatte. Diese Enthüllung wurde jedoch von Protesten der
Aktivisten der rechten Parteien und des Rates für die Wahrung der Erinnerung
begleitet. Das ist ein primitiver Nationalismus kommentierte der Historiker
Professor Andrzej Garlinski.In Königshütte hatte es aus deutscher Zeit ein
Denkmal für Graf Reden gegeben, aber das war 1945 zerstört worden. Im Stadtrat
wurde dann vor drei Jahren der Beschluss gefasst, das Denkmal wieder zu
errichten. Zur Begründung des Beschlusses hieß es; „Friedrich von Reden soll in
Erinnerung gebracht werden. Es war der Vater der Industrialisierung in Chorzow
(Königshütte). Dank ihm haben viele Generationen der Bewohner von Chorzow
(Königshütte) Arbeit gehabt." Für den Verband der Kriegsveteranen erklärte
dessen Vorsitzender Riszard Przednik:„Das Denkmal ist ein Symbol Preußens, das
bis 1945 ein erbitterter Feind Polens war. Dieses Denkmal ist eine Provokation
und wird zu deutsch-polnischen Auseinandersetzungen führen". In der
Stellungnahme von Professor Andrzej Garlinski heißt es:„Das ist ein primitiver
Nationalismus. Kurz gesagt bedeutet das, dass der polnische Patriot verpflichtet
ist, gegen alles zu kämpfen, das deutsch ist", und fügte hinzu, dass er
derartige Proteste des Nationalisten „rational nicht erklären kann". Auch die
Oppelner Senatorin, Professorin Danuta Simonides, wandte sich gegen die
nationalistischen Proteste: „Die Eigenschaft der Schlesier war immer ihre
Toleranz. Durch solch ein Verhalten können sie jedoch diese Eigenschaft
verlieren." „Gazeta Wyborcza" weist in ihrem Bericht ausdrücklich auf die
Verdienste von Graf Reden, der 1979 nach Schlesien gekommen ist, hin und nennt
die Hüttenwerke und Bergwerke, deren Errichtung Graf Reden zu verdanken sind wie
auch die erste Bergwerkschule in Oberschlesien
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17.05.2012 Dziennik Zachodni
Œl¹ski sejmik uczci³ w czwartek trzy postaci, które przyczyni³y siê
do rozwoju górnoœl¹skiego przemys³u - Johna Baildona, Friedricha Wilhelma von
Redena i Antona Uthemanna. Czêœæ radnych by³a przeciwna uchwale. Oni dzia³ali na
rzecz Prus, a nie Œl¹ska - mówili.
Projekt uchwa³y, w
której radni oddaj¹ ho³d i przypominaj¹ zas³ugi trzech przedsiêbiorców, z³o¿y³
Ruch Autonomii Œl¹ska. Protestowa³ klub radnych PiS.
W tym roku mija 260. rocznica urodzin von Redena, 240. rocznica urodzin Baildona
i 150. rocznica urodzin Uthemanna.
Jerzy Gorzelik, szef Ruchu Autonomii Œl¹ska, a zarazem cz³onek zarz¹du woj.
œl¹skiego uwa¿a, ¿e nie ma racjonalnych argumentów przeciwko uchwale, a jedynie
emocjonalne. Przez dziesiêciolecia o tych trzech postaciach nie mówiono wcale,
albo Ÿle, jako o niemieckich - choæ Baildon by³ Szkotem - wyzyskiwaczach; taki
obraz rysowa³a komunistyczna propaganda - wskaza³.
ONI BUDOWALI POTÊGÊ GOSPODARCZ¥ ŒL¥SKA i ZAG£ÊBIA - ZDJÊCIA
"Dzisiaj jest okazja, by wyzwoliæ siê od balastu tej minionej epoki i upamiêtniæ
te postaci, które - oczywiœcie i dziêki w³asnej inwencji, ale tak¿e pracy
tysiêcy Górnoœl¹zaków - stworzy³y potê¿ny przemys³ i przyczyni³y siê do
wielkiego skoku cywilizacyjnego Górnego Œl¹ska" - powiedzia³ dziennikarzom
Gorzelik.
"Nie obieramy im
zas³ug w budowie kopalñ i hut, ale trzeba jasno powiedzieæ, ¿e budowali je na
polecenie pruskich w³adz i budowali potêgê pañstwa pruskiego" - podkreœli³ szef
klubu PiS Czes³aw Sobierajski.
Doda³, ¿e zatrudniani w zak³adach zbudowanych przez Baildona, Uthemanna i Redena
Górnoœl¹zacy byli wyzyskiwani, traktowani "jak byd³o". "A mo¿e idŸmy jeszcze
dalej - przecie¿ najwiêksze zas³ugi by³y w PRL-u: Huta Katowice, kopalñ co
niemiara, ca³e osiedla i miasta" - ironizowa³ radny.
CZY ŒL¥SK PO WOJNIE ODBUDOWA£ WARSZAWÊ? FAKTY i MITY
Sobierajski powiedzia³ te¿, ¿e bezskutecznie próbowa³, by do uchwa³y dopisaæ
urodzonego w XVI w. Walentego RoŸdzieñskiego - zarz¹dcê hut i polskiego literata,
prekursora przemys³u na Górnym Œl¹sku. Bezskutecznie.
Przewodnicz¹cy Sejmiku Województwa Œl¹skiego Andrzej Goœciniak (Platforma
Obywatelska) jest zdania, ¿e taka uchwa³a nie powinna wzbudzaæ kontrowersji. "Przyznam,
¿e nie spodziewa³em siê takich emocji" - powiedzia³ dziennikarzom. Wskaza³, ¿e
oddaj¹c ho³d tym postaciom mo¿na ukazaæ wielokulturowoœæ regionu.
Za przyjêciem uchwa³y by³o 19 radnych, przeciw - dziewiêciu. Szeœciu wstrzyma³o
siê od g³osu.
Friedrich Wilhelm von Reden urodzi³ siê w Hameln Dolnej Saksonii. Od 1799 r. by³
dyrektorem urzêdu górniczego we Wroc³awiu. Z jego inicjatywy rozpoczêto nowe
inwestycje na Górnym Œl¹sku, np. w Tarnowskich Górach na potrzeby kopalni srebra
uruchomiono jedn¹ z pierwszych pomp parowych na kontynencie europejskim. Zleci³
te¿ budowê pierwszych pieców na paliwo mineralne w hutach w Gliwicach i
Królewskiej Hucie (dzisiejszy Chorzów).
Hrabia Reden przyczyni³ siê do budowy wielu kopalñ i hut i sprowadzi³ na Górny
Œl¹sk Szkota Johna Baildona. Baildon zaprojektowa³ pierwszy na kontynencie
wielki piec wed³ug planu Ephraima Abtsa. By³ projektantem najnowoczeœniejszej
wówczas huty w Europie, nazwanej "Królewsk¹ Hut¹", a tak¿e Kana³u K³odnickiego i
G³ównej Kluczowej sztolni Dziedzicznej.
Anton Uthemann urodzi³ siê pod Akwizgranem. Z wykszta³cenia by³ górnikiem,
pracowa³ w urzêdzie górniczym we Wroc³awiu i kilku œl¹skich kopalniach. W 1905
r., jako dyrektor koncernu Giesche, zleci³ zaprojektowanie miasta-ogrodu, które
otrzyma³o nazwê Giszowiec. Dziêki niemu powsta³o tak¿e osiedle Nikiszowiec,
uznane dziœ za Pomnik Historii. Dziœ Giszowiec i Nikiszowiec s¹ dzielnicami
Katowic.(PAP)
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